Liebe Konfirmanden !
Liebe festliche Gemeinde, liebe Eltern/ Großeltern/ Verwandten/ Freunde/ liebe Festgemeinde !
Gott nahe zu sein ist mein Glück. !
Doch wer bist du, Gott? Wie bist du, Gott? Was bist du, Gott?
Wie kann ich Dir, Gott nahe sein?
Wichtige Fragen, die letztendlich von jedem Menschen nur sehr persönlich und nie überprüfbar und nachprüfbar beantwortet werden können.
Ein amerikanischer Philosoph mit Namen Ken Wilber („Integrale Theorie“) hat eine Redeweise entdeckt, wie wir über alles Fundamentale in drei Weisen reden können.
In der dritten Person , in der zweiten Person und in der ersten Person.
Beispiel - Wir reden, z.B. über „Liebe“ – bietet sich ja an, an einem solchen Freudentag über die Liebe nachzudenken.
Liebe – in der dritten Person.
Die Liebe ist ein Gefühl, die Liebe hat klare Ursachen und Auswirkungen…
In der dritten Person reden wir beschreibend, nüchtern und distanziert.
Liebe in der zweiten Person.
Du bist meine Liebe, vielleicht sogar die Liebe meines Lebens.
In der zweiten Person brauche ich ein Du, ein gegenüber.
Es ist nicht mehr distanziert und ein Gegenstand. sondern es wird erlebt als gegenüber.
Wir wie über die Freude, die Liebe, das Glück, die Musik uvm. in der 3. / 2. oder 1.Person reden können, so können wir auch über Gott in der 3./2. oder 1. Person reden.
Über Gott in der 3.Person haben wir in der Konfizeit oft geredet und auch Erwachsenen reden, wenn sie über Gott und ihren Glauben reden, sehr oft in der 3.Person.
Das gibt eine gewisse Distanz, etwas rationales, nüchternes, unangreifbares und verhandelbares.
Mit Gott in der 2.Person haben wir manchmal geredet – bei Gebeten, bei den Fürbitten an der Fürbitt-schale am Beginn der KonfiEinheit.
Ich danke dir, lieber Gott für – so standen wir am Freitagnachmittag
letztmalig in unserer Runde und habe Gott als gegenüber als Ansprechpartner wahrgenommen.
„Per du sein“ mit Gott ist etwas Feines, als Geschöpf mit dem Schöpfer fast auf Augenhöhe sein, ist ein Zeichen tiefer Vertrautheit.
Und natürlich dürfen wir mit unserem himmlischen Vater bei allem Respekt auch einmal schimpfen und hadern, wie wir vielleicht auch mal über unsere Eltern schimpfen oder manches beklagen.
Mein Gott, mein Gott warum hast Du mich verlassen, klagt Jesu in voller Verzweiflung am Kreuz. Um dann später wieder zu sagen: Vater, in Deine Hände befehle ich meinen Geist.
Und so können wir mit Jesus, aber auch mit andern Vorbildern in unserem Glaubensleben lernen, mit Gott zu leben, mit Gott zu reden, auf sein Wort und seine Zeichen zu hören.
Die Entdeckung der zweiten Person Gottes ist der Weg des gesprächigen Menschen.
Gott möchte Gutes tun in dieser Welt durch Deine und meine Füße und Hände. Du bist eine Botin Gottes, ein Freundin Gottes, im weiteren Sinn eine Beauftragte Gottes.
Gott nahe zu sein ist mein Glück. !
Doch wer bist du, Gott? Bist du Gott ausschließlich ein Gott der Liebe oder bist du nicht manchmal auch ein mir verborgener Gott?
Wie bist du, Gott? Was sind Deine Eigenschaften? Wie gut kennst du mich und wie gut kann ich dich erkennen?
Gott sei Dank – jeder von uns kann mit Dir reden, von Mensch zu Gott, von unten nach oben und wir hören Deine Worte, Wir wissen aber auch, dass zwischen Hören und Verstehen Welten liegen.
Wie kann ich Dir, Gott nahe sein?
Durch eine Fürbitte, durch das Schauen auf Dein /mein Kreuz, durch mein tägliches Gebet und am besten auch durch die tägliche Bibellese.
Und dann ist es mein Glück, mein unbezahlbares Glück, dass Gott mir nahe ist und ich Gott nahe bin.
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Begeisternd wollte ich Euch, Euch allen, nicht nur den Konfirmanden von Gott erzählen.
Nun habe ich nicht begeistert von Gott erzählt, aber dankbar.
Gott sei Dank: Gott. Du bist in unserem Herz, in unserer Seele, in unserem Zimmer und Haus, in unserem Leben.
In Gottes Namen – Amen
Thomas Plesch am 24.05.2014 |